Yonex German Open 2017

1803
Yonex German Open 2017

Regelmäßig fahren wir von der Abteilung aus zum prestigeträchtigsten internationalen Badmintonturnier in Deutschland, den Yonex German Open.

Auch dieses Jahr fand die Veranstaltung wieder in Mülheim an der Ruhr statt.

Wir haben uns den Samstag, den Halbfinaltag, ausgesucht. Wie jedes Jahr war der Tag schnell ausgebucht und die Halle bis auf den letzten Platz belegt.

Eines der beiden Felder war ein „TV-Court“, bei dem es von den Spielen eine Live-Übertragung ins Internet gegeben hat.

Gestartet wurde der Turniertag mit einem Damedoppel China vs. Japan. Das kuriose dabei war wahrscheinlich nicht das eigentlich Match, sondern ehr die Tatsache, dass man bei den Chinesinnen zweimal hinschauen musste ob wirklich Damen oder doch Jungs auf dem Court stehen. Die Chinesinnen sind aber auch für ihr oft jungenhaftes Aussehen bekannt. Im Spiel ließen sie dann den Japanerinnen mit 21:14 und 21:13 keine Chance. Die Chinesin Li Yinhui durfte später auch noch im Mixed an den Start, wo sie ebenfalls das Finale erreicht hat.

Ein deutsches Damendoppel hat es auch bis zum Wochenende geschafft, was bisher nicht vielen deutschen Akteuren, und noch keinem deutschen Damendoppel, gelungen ist. Isabel Herttrich und Carla Nelte hatten im 2. Damendoppel gegen 2 Japanerinnen allerdings gefühlt nicht viel entgegen zu setzen. Die Ballwechsel waren für ein Damedoppel ungewöhnlich kurz und vor allem im 2. Satz ging es dann auch relativ schnell für die Asiatinnen aus. Am Ende stand ein 19:21, 10:21. Die Japanerinnen gewannen am Sonntag auch das Finale und sind somit die Turniersieger im Damendoppel. Dennoch kann sich der Weg der deutschen bis ins Halbfinale sehen lassen. Unter anderem haben die beiden das topgesetzte Doppel, die Weltranglistenachten ebenfalls aus Japan, aus dem Turnier geworfen.

Die Disziplin, in der man wahnsinnige Sprünge und ungeheures Tempo erlebt, ist das Herrendoppel. Die Dänen Kim Astrup/ Anders Skaarup Rasmussen (Setzplatz 4) haben sich einen atemberaubenden Schlagabtausch mit ihren japanischen Kontrahenten geliefert und konnten zum Schluss verdient ins Finale einziehen. Dieses haben sie am Sonntag gegen ihre dänischen Landsleute Mads Conrad-Petersen/ Mads Pieler Kolding (Setzplatz 2) gewinnen können.

Nachdem der zweimalige Olympiasieger Lin Dan aus China (Setzplatz 3) als Titelverteidiger bereits im Achtelfinale des Herreneinzelwettbewerbs ausgeschieden war, verpasste auch dessen Landsmann Chen Long (Setzplatz 2) den Einzug ins Finale. Der Olympiasieger von Rio unterlag im Halbfinale Wang Tzu Wei (Setzplatz 14) mit 18:21, 21:8, 18:21. Das Spiel hat uns wieder gezeigt wie Badminton geht. Superschnelle teils sehr lange Ballwechsel, kaum Fehler und Druck aus jeder Lage. Wahnsinn wie man spielen kann. Und der Mann aus Taipeh war an dem Tag einfach der um ein Quäntchen Bessere.

 

Zwischen den Spielen wurden leider einige bekannte deutsche Leistungsträger verabschiedet, die ihre internationale Karriere beendet haben. Dazu gehörten

  • Michael Fuchs (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; 97 Länderspiele; Olympiateilnehmer 2012 und 2016),
  • Birgit Overzier (1. BC Beuel; 88 Länderspiele; Olympiateilnehmerin 2008, 2012 und 2016),
  • Karin Schnaase (SC Union Lüdinghausen; 62 Länderspiele; Olympiateilnehmerin 2016),
  • Johannes Schöttler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; 68 Länderspiele; Olympiateilnehmer 2012 und 2016) und
  • Dieter Domke (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; 50 Länderspiele; Teilnehmer an den 1. Europaspielen 2015)

Wer bisher im Badminton Spanien nicht richtig auf dem Schirm hatte, sollte sich den Namen Carolina Marin merken. Die 23-jährige ist bereits 2-fache Weltmeisterin, amtierende Europameisterin, Olympiasiegerin und hat im Moment Weltranglisten-Platz 2 inne. Im Halbfinale spielte sie gegen Minatsu Mitani (Weltranglistenplatz 21). In einem emotionalen Spiel über drei Sätze konnte sich am Ende die spanische Favoritin durchsetzen. Im Spiel hat sie sich allerdings eine Verletzung zugezogen, so dass sie sonntags im Finale nicht mehr antreten konnte.

Im 2. Mixed-Halbfinale spielten Athleten aus dem „Reich der Mitte“ gegen das Ehepaar aus dem „Vereinigten Königreich“. Der olympische Goldmedaillengewinner aus Rio 2016, Zhang Nan spielte an der Seite von der schon erwähnten Li Yinhui. Gegner waren die beiden Adcocks, Chris und Gabrielle. Nach einem extrem spannenden und hart umkämpften ersten Satz, der Zugunsten der Chinesen ausging, sicherten sich die Asiaten auch den zweiten Sieg und sind somit ins Finale eingezogen, welches sie am Sonntag auch gewonnen haben.

Bei solchen Spielen freuen wir uns schon auf das nächste Jahr.